Le Touquet-Paris-Plage – Erinnerungen an einen schönen Jahreswechsel

Es ist schon ein ganzes Jahr her, dass wir den Jahreswechsel in Le Touquet-Paris-Plage verbracht haben, aber noch immer sind die Erinnerungen daran sehr präsent, Erinnerungen an ein sehr lebendiges Städtchen und an lange, wunderbare Strandspaziergänge, trotz heftiger Regenfälle und starker Winde, die sich von Tag zu Tag zu einem ausgewachsenen Wintersturm steigerten.

 

Les Sables d´Olonne im Juli – Frankreich pur und in Bestform

Vor fast 30 Jahren kamen wir zum ersten Mal nach Les Sables d´Olonne. Hinter uns lag eine wunderbare dreiwöchige Radtour durch den Südwesten Frankreichs. Vor der Heimfahrt wollten wir noch einige Tage das Meer und den Strand genießen und hatten uns dafür auf der Karte diesen Ort ausgeguckt. Nach den sehr ruhigen Fahrten durch die Wäldern der Landes und die Weinbaugebiete rechts und links der Gironde, war die Stadt fast ein Schock für uns. Der volle Strand, die Menschenmenge am Hafen, die belebten Gassen der Altstadt, so etwas waren wir nicht mehr gewohnt. Wir schwankten zwischen zwischen Faszination und Reizüberflutung. Unvergessen blieben uns in den folgenden Jahren aber die abendlichen Stunden auf der Promenade. In gebührenden Abständen präsentierten sich Akrobaten, Clowns und Musiker mit Gitarren oder Akkordeons. Und wenn letztere alte Chansons z. B. von Edith Piaf anstimmten, blieben dutzende Menschen aller Altersklassen stehen und sangen ganz selbstverständlich und aus tiefer Seele mit. Alle kannten die Texte auswendig. Die Atmosphäre war einfach wunderbar, sehr familiär, sehr entspannt und sehr französisch. Hier machte das Bürgertum Urlaub, Handwerker, Angestellte und Beamte der mittleren Einkommensklassen mit ihren Familien, vorwiegend aus der näheren Umgebung, wie man an den Autokennzeichen erkennen konnte. Es gab kein Chi Chi und kein Bling Bling, ganz anders als an der Cote d´Azur.

alte Ansicht von Les Sables aus den 80er Jahren

alte Ansicht von Les Sables aus den 80er Jahren

Nach einer sehr langen Pause hatten wir uns in diesem Jahr wieder für Les Sables als Urlaubsort entschieden. Wie hat sich die Stadt verändert? Werden die Menschen immer noch abends auf der Promenade singen und tanzen? An einem Sonntag Mitte Juli erreichen wir am späten Mittag unsere Unterkunft auf dem Cour Blossac. Es ist über 30 Grad heiß. Kein freier Parkplatz weit und breit. Zum Glück haben wir einen Platz in der Tiefgarage unseres Apartmenthauses reserviert und können im Kühlen auspacken und unser Apartment beziehen. Das Auto werden wir bis zu unserer Abreise keinen Millimeter mehr bewegen. Auch die mitgenommenen Räder werden viel seltener als anderen Orten zum Einsatz kommen. Dabei ist Les Sables ein sehr fahrradfreundlicher Ort. Es zeigt sich aber in den kommenden zwei Wochen, dass in fußläufiger Entfernung so viel Interessantes und Angenehmes zu finden ist, dass wir gar keine Lust auf größere Ausflüge haben. Sofort nach dem Auspacken ziehen wir unsere Badesachen an und gehen zum Strand. Nach etwa 60 Metern erreichen wir die Promenade und blicken zum ersten Mal auf´s Meer. Der Himmel strahlendblau, das Meer türkisfarben, sanfte Wellen an einem breiten, hellen Strand, Strandzelte und Sonnenschirme. Wir hören Möwen, das leichte Rauschen des Wassers und die Stimmen der Menschen, die sich am Strand vergnügen. So klingt der Sommer. Auf  der Promenade und dem Strand herrscht Hochbetrieb. Drei Minuten später sind wir im Wasser. Was für eine Wohltat bei diesen Temperaturen und nach einer zweitägigen Autofahrt. Sehr viele Mitschwimmer haben wir nicht gerade, was wohl an der Wassertemperatur von 19 Grad liegen mag. Das Wasser wirkt sehr sauber, und in zwei Wochen werden wir keinen Müll am Strand sehen, weder angeschwemmten noch von den Badenden hinterlassenen.

 

 

Auf dem Remblai

Kaum haben wir uns in unserer Unterkunft geduscht und umgezogen, zieht es uns schon wieder raus auf den Remblai, wie hier die Promenade heißt. In den folgenden zwei Wochen werden wir hier mehr Zeit verbringen als irgendwo anders in der Stadt. Vom frühen Morgen bis Mitternacht gibt es ständig etwas zu sehen. Um die 20 Cafés, Restaurants, Brasserien, Creperien laden hier auf über einem Kilometer Länge zum Essen, Trinken und Verweilen ein. Dazwischen verführen einige kleine Geschäfte mit mehr oder weniger nützlichen Dingen zum Stöbern und Geldausgeben. Dazu kommen Events rund um das Thema Segeln, verschiedene Märkte und Werbeveranstaltungen aller möglichen Unternehmen, welche die Badeorte an der Küste abklappern und zentnerweise Werbegeschenke verteilen. Möglich werden die vielen kleinen Events und Veranstaltungen erst dadurch, dass Autos hier nur einspurig, nur in eine Richtung und nur sehr langsam fahren dürfen. Die andere Hälfte der Fahrbahn ist für Radfahrer reserviert. Abends und an den Wochenenden wird die Promenade ganz für Motorfahrzeuge gesperrt. Erfreulicherweise bietet der Remblai auch unzählige Sitzmöglichkeiten für diejenigen, die gerade nichts konsumieren möchten, neben etlichen Bänken nicht zuletzt die Mauer über dem Strand.

 

Das schönste Café auf dem Remblai und in ganz Les Sables ist für uns das „L´Ocean Café“. Nach einem Brand im Jahre 2014 wurde es geschmackvoll und viel Liebe zum Detail im Stil einer Pariser Brasserie wieder aufgebaut. Der sympathische Besitzer freut sich, wenn er bei seinen Gästen Interesse an der Ausstattung bemerkt, und erzählt dann gern aus die Geschichte des 1874 geründeten Betriebes. Wert auf eine besondere Einrichtung hat man auch im „Café de la Plage“ gelegt, wo eine Innenwand eine verwitterte alte Byrrh-Reklame zeigt, wie sie früher in ganz Frankreich auf den Hauswänden zu sehen war. Eine andere Wand verweist mit einem Bild des Kommissars Maigret darauf, dass George Simenon einen Kriminalfall in Les Sables spielen und den trinkfreudigen Ermittler einige Gläser in eben diesem Café nehmen ließ. Aber auch Essen kann man hier gut, das Tagesmenue mit drei Gängen z.B. für knapp 16 Euro. Auf diesen Preis scheinen sich die meisten Restaurants in der Stadt verständigt zu haben, auch die etwa 30 bis 40 weiteren am Hafen. Ein spätes Glas Wein oder Bier haben wir gerne in der Brasserie „Comete“ getrunken, am Südende der Promenade. Insgesamt hat uns das Preisniveau in Les Sables angenehm überrascht. Es liegt spürbar niedriger als in anderen Küstenorten, die wir in den letzten Jahren besucht haben. In unserem Lieblingsrestaurant, dem „Terre et Mer“, haben wir für den genannten Preis nicht nur gut, sondern sogar ausgezeichnet gegessen. In unserer Heimatstadt Essen müßte man für ein Menue vergleichbarer Qualität mindestens das Dreifache bezahlen. Das „Terre et Mer“ liegt allerdings am Hafen, und zwar auf der Seite von La Chaume, von unserem Apartment einen guten Kilometer zu Fuß und eine Überfahrt mit der Hafenfähre entfernt. Gelohnt hat sich dieser Weg aber jedes Mal.

 

 

Live-Musik

Gegen 20 Uhr beginnt das Unterhaltungsprogramm auf dem Remblai. Sänger nur mit Gitarre oder Akkordeon, die Edith-Piaf-Chansons vortragen, haben wir leider nicht mehr erlebt, dafür fast jeden Abend drei Bands mit Verstärker- und Lichtanlage, verteilt auf drei Standorte. Die drei Musiker unserer Lieblingsband „Leonie“ stammen aus Les Sables und der Surfer-Szene der Stadt. Im Sommer touren sie mit ihrem Gute-Laune-„Surf-Pop“ und sehr eingängigen Ohrwürmern von einem Küstenort zum anderen, kommen aber regelmäßig in ihren Heimatort zurück. Die große Fangemeinde kennt alle Texte auswendig und singt begeistert mit. Von allen Bands, die wir gehört haben, war „Leonie“ mit Abstand die professionellste und beste.

 

Aber auch bei anderen Bands sind wir immer wieder gern stehen geblieben oder haben ihnen von der Terrasse des Cafés gegenüber zugehört. Neben den Live-Auftritten auf dem Remblai gab es noch diverse kostenlose Musikveranstaltungen im Museum des Ortes, im Jardin du Tribunal und anderswo, u. a. im Rahmen des Festivals „Vague de Jazz“. Besonders beeindruckt hat uns ein Auftritt der vier Saxophonisten von „Quatuor Machaut“, die im Kreuzgang der ehemaligen Abbaye Sainte-Croix alte und zeitgenössische Kompositionen mit eigenen Improvisationen verbanden. Musikalisch der Höhepunkt unseres Urlaubs. Das vielfältige und durchaus  anspruchsvolle Unterhaltungsprogramm unterscheidet Les Sables von vielen anderen Orten an der französischen Küste. In zwei Wochen und bei vielen Hundert Flaneuren fast an jedem Abend haben wir nie Betrunkene gesehen, nie Aggressionen oder Imponiergehabe erlebt. Es gab keine Glasscherben und keinen Abfall auf der Straße. Für Menschen, die aus dem Ruhrgebiet kommen, war das eine ungewohnte und überaus angenehme Erfahrung.

 

 

Akrobaten und Animateure

Mindestens so viele Zuschauer wie die Bands hatten verschiedene Akrobaten, Streetdancer und Animateure, die das Publikum in Bewegung brachten. Besonders beliebt waren die Jungs von „Streetsmile“, Breakdancer, die es sich zur Aufgabe gemacht hatten, die ganz Jungen einzubeziehen und zum Lachen zu bringen. Während die Bands und Streetsmiler so professionell waren, immer wieder ihre Facebook- und Instagram-Adressen zu nennen, blieben die Namen der meisten Artisten leider unbekannt.

 

 

Stadt und Architektur

Blickt man aus größerer Entfernung auf Les Sables, dominieren die Apartmenthochhäuser an der Remblai das Stadtbild. Nicht unbedingt ein schöner  Anblick. Je näher man der Stadt kommt, fallen einem jedoch die vielen alten Villen ins Auge, die an der Promenade und in den Straßen dahinter die Bauwut früherer Jahrzehnte überlebt haben. In diesem Jahrzehnt hat Les Sables große Anstrengungen unternommen, seine architektonischen Kostbarkeiten zu schützen und herauszuputzen. Liebhaber der Bäderarchitektur kommen hier durchaus auf ihre Kosten.

 

Vor dem Tourismusboom lebte der Ort vom Salzhandel, dem Fischfang und der Konservenproduktion. Von diesen Industrien sind nur die Salzgewinnungsbecken in den nördlichen Nachbargemeinden und eine kleine Fischfangflotte übrig geblieben. Im Ortskern zwischen Remblai und Hafen findet man aber noch viele kleine Arbeiter- und Fischer-Häuser. Das Gleiche gilt für den Ortsteil La Chaume auf der anderen Hafenseite, den mancher Einheimische als das wahre, ursprünglichere Les Sables bezeichnet. Aber auch dort welchseln immer mehr Häuser die Besitzer, werden zu Feriendomizilen für wenige Wochen im Jahr. Viele Alteingesessene können sich das Wohnen im Ort nicht mehr leisten, wie die Stadtführerin Priscilla berichtete, mit der wir an zwei Nachmittagen durch Les Sables und La Chaume gewandert sind. Neben den kleinen Häusern ist die verwinkelte Anlage der Straßen in den älteren Ortsteilen typisch. Beim Bau der Stadt wollte man vermeiden, dass die stürmischen Seewinde durch gerade Straßenzüge fegen und Kälte und Zerstörungen bringen. Viele der Verbindungsstraßen sind so schmal, dass sich dort Fußgänger und Radfahrer nur bei gegenseitiger Rücksichtnahme begegnen können. Die Rue de l´Enfer, als schmalste Straße der Welt im Guiness-Buch der Rekorde vermerkt, ist an ihrem unteren Ende sogar nur noch 40 Zentimeter breit.

 

Wer zum ersten Mal nach Les Sables kommt, wird einige Mühe haben, sich in den Gassen zu orientieren. Unfreiwillige Umwege lassen einen aber immer wieder auch Neues entdecken wie z. B. die Muschelmosaiken an den Wänden des Quartiers de l´Ile Penotte. Spaziergänge werden auf diese Weise nie langweilig. Zwischen Strand und Hafen befinden sich natürlich auch noch eine große Markthalle mit einem beachtlichen täglichen Lebensmittelangebot sowie etliche Geschäfte mit allem, was man zum täglichen Leben und im Urlaub benötigt. Die Geschäftsstraßen sind zum Glück längst in Fußgängerzonen umgewandelt worden. In den befahrbaren Straßen wird es im Juli mitunter etwas mühsam für die Fußgänger, sich zwischen parkenden Autos und Hauswänden hindurchzuschlängeln. Um den Verkehr zu reduzieren, bietet Les Sables wie andere Küstenorte auch inzwischen einen kostlosen Busverkehr an, der alle wichtigen Punkte der Stadt miteinander verbindet.

im Süden der Strand, im Norden der Hafen, im Osten La Chaume - eigentlich ganz einfach / Auszug aus dem Stadtplan, Quelle: Office de Tourisme

im Süden der Strand, im Norden der Hafen, im Westen La Chaume – eigentlich ganz einfach / Auszug aus dem Stadtplan, Quelle: Office de Tourisme

 

Schon am ersten Tag unseres Urlaubs haben wir uns gefragt, warum wir so viele Jahre haben verstreichen lassen bis zu unserer Rückkehr nach Les Sables. Die Stadt hat nichts von ihrem ganz besonderen Charme verloren. Hier ist Frankreich ganz bei sich. Mit Sicherheit werden wir auch im nächsten Jahr unseren Urlaub dort verbringen. Zwei Wochen haben längst nicht ausgereicht, den ganzen Ort näher kennen zu lernen, von der Umgebung ganz zu schweigen. Am schönsten sei es im Winter in Les Sables, hat uns der Patron des L´Ocean Cafés versichert. Warum nicht? Auch im Juli war es mitunter ganz schön windig. Der Begeisterung für diesen herrlichen Badeort hat das keinen Abbruch getan. Im Gegenteil.

 

 

Trouville-sur-Mer im Juli

Im Sommer hatte es lange Zeit nicht danach ausgesehen, aber dann haben wir es doch noch geschafft, zwei Wochen in Urlaub zu fahren. Nach den guten Erfahrungen im letzten Herbst und aus verschiedenen praktischen Gründen haben wir uns entschieden, erneut nach Trouville-sur-Mer zu fahren. Die normannische Küste ist einigermaßen komfortabel innerhalb eines Tages vom Ruhrgebiet aus zu ereichen und auch in der Hochsaison nicht ganz so überrannt wie andere Urlaubsregionen in Frankreich. Tatsächlich haben wir relativ kurzfristig wieder ein kleines Apartment mit Seeblick in der Résidence Les Tamaris bekommen. Das Haus gehört zu den einfacheren der Gruppe Pierre & Vacances, liegt aber sehr schön hoch über dem Ort und verfügt über eine unschlagbare Aussicht auf das Meer, auf die schönsten Strandhäuser der Stadt und auf das Treiben auf dem Strand. Über eine Treppe und einen Privatweg ist das Wasser nach 250 Metern erreicht, bis zu den ersten Restaurants am Strand sind es keine 900 Meter und auch das mondänere Deauville auf der anderen Seite der Touques ist keine 2 Kilometer entfernt, wenn man die kleine Fähre oder – bei Ebbe – den Übergang im Hafen benutzt. Entlang dieses zur jeder Tageszeit reizvollen Weges findet sich alles, was einen Urlaub an der französischen Küste zum Vergnügen macht: Gastronomie in allen Facetten und Preisklassen, ein entspanntes Strandleben, großartige Architektur, das Museum in der prächtigen Villa Montebello, Sportanlagen, Fischkutter im Hafen mit Direktverkauf, Meeresfrüchte aller Art zu fairen Preisen… Uns hat es am Nachmittag immer wieder ins Strandcafé Au Grain de Sable gezogen, vor dem sich die Boule-Experten trafen. Aber auch an der Patisserie von Charlotte Corday am Hafen mit ihren herrlichen Kuchen konnten wir mehr als einmal nicht vorbei gehen. Das Auto haben wir zwei Wochen lang keinen Meter mehr bewegt. Großartig waren  die langen Strandwanderungen bei Niedrigwasser in das knapp fünf Kilometer entfernte kleine Villerville. Auch für unsere Ausflüge ins etwa 16 Kilometer entfernte Honfleur, das jeden Tag von Touristen aus aller Welt geradezu geflutet wurde, haben wir lieber den  öffentlichen Bus genommen, um langes Parkplatzsuchen zu vermeiden.

Alles in allem hat uns Trouville auch im Hochsommer wieder sehr gut gefallen, und wir werden dort nicht zum letzten Mal gewesen sein. Einziger Wermutstropfen: die schlechte Wasserqualität. In den ersten Tagen, als der Wind noch frisch und das Meer sehr lebhaft waren, haben wir uns gern in die hohen Wellen geworfen. Als es aber immer heißer und das Meer an manchen Tagen nahezu spiegelglatt wurde, war leider nicht mehr zu übersehen, wieviel Schmutz das Wasser mit sich trägt – nahe der Seine-Mündung, in Sichtweite von Le Havre und angesichts des enormen Schiffsverkehrs im Ärmelkanal eigentlich auch kein Wunder. Gebadet haben wir in der zweiten Woche nicht mehr.

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Biarritz – Liebe auf den zweiten Blick (Teil 1)

Auf unserer Fahrt nach Biarritz im äußersten Südwesten Frankreichs haben wir die Autobahn schon etwa fünfzig Kilometer vor unserem Zielort verlassen, um am Samstag vor Ostern nett zu Mittag zu essen und anschließend entspannt die Küstenstraße entlang zu bummeln. Nach dem Studium der Michelin-Karte haben wir uns für den kleinen Ort Léon entschieden, der durch einen Stern als sehenswert gekennzeichnet ist. Die Parkplätze des Ortes sind zu unserer Überraschung fast vollständig durch spanische PKW besetzt, und es dauert eine ganze Weile, bis wir eine Lücke finden und uns zu Fuß auf die Suche nach einem geeigneten Restaurant machen können. Irgendwo in Nordspanien muss ein Atomkraftwerk explodiert sein, und die gesamte Bevölkerung im Umkreis von 100 Kilometern ist über die Grenze nach Frankreich an die baskische Küste geflohen. Anders können wir uns kaum erklären, warum wir plötzlich von unzähligen spanischen Großfamilien umringt sind, deren Mitglieder aussehen, als hätten sie nur das mitnehmen können, was sie gerade auf der Haut trugen – vorzugsweise Trainingsanzüge und andere Kleidungstücke, in denen man es sich zu Hause gemütlich macht. In den Restaurants gibt es kaum noch freie Plätze, aber die Besitzer müssen mit dem spanischen Exodus gerechnet haben und sind voll auf Massenabfertigung eingestellt. Wir beschließen schnell, in einem anderen Ort unser Glück zu versuchen, und fahren irritiert weiter. Spanische Sätze rasseln und klingeln uns noch lange in den Ohren. Die Männer von jenseits der Grenze scheinen großen Wert darauf zu legen, im Umkreis von mindestens zwanzig Metern von jedem und jederzeit gut gehört werden zu können. Auf unserer Weiterfahrt machen wir noch eine weitere Entdeckung. In Nordspanien scheint eine besondere Form von Matriarchat im Straßenverkehr zu herrschen, wobei jeweils das älteste weibliche Mitglied der Großfamilie den Platz am Lenkrad für sich beanspruchen darf. In einer endlosen Karawane spanischer Autos zuckeln wir mit Tempo 30 von Küstenort zu Küstenort, machen uns schließlich über die letzten Reste unseres Reiseproviants her und hoffen nur noch, endlich Biarritz zu erreichen.

Die vermeintlich reizvolle Küstenstraße führt zuletzt durch ausgedehnte Industrie- und Gewerbegebiete von Bayonne und Anglet, und der Stadtrand von Biarritz ist nicht viel attraktiver als der von Bottrop oder Castrop-Rauxel. Als wir endlich vor unserer Unterkunft, dem Apartmenthaus Haguna von Pierre & Vacances in der Avenue de la Reine Victoria ankommen, wird uns schnell klar, dass an einem teuren Einstellplatz in der Tiefgarage unseres Hauses kein Weg vorbei führen wird. Biarritz scheint an diesem Osterwochenende vor Verkehr aus allen Nähten zu platzen, und freie Parkplätze sind im Stadtgebiet absolute Mangelware.

Unser Haus und unser Apartment überraschen uns positiv. Nur als wir ein Fenster zur Straße öffnen, beschleicht uns der Gedanke, dass es vielleicht doch keine gute Idee war, Ruhe und Entspannung in den Osterferien ausgerechnet in Biarritz suchen zu wollen. Die Stadt brummt, nein, sie röhrt. Der Verkehrslärm ist enorm. Und auch hier scheint ein Wettbewerb ausgetragen zu werden, den wir bereits aus unserem Heimatort kennen. Nur noch nicht so heftig. Während früher die brennendsten Fragen (dauer)pubertierender Führerscheininhaber lauteten: „Wer hat den Schnellsten? Wer hat den Stärksten?“, scheinen dieselben Menschen heute auf den Straßen vor allem eines demonstrieren zu wollen: „Ich habe den Lautesten!“ Alle Pariser Besitzer von Ferraris, Maseratis und ähnlichen Fahrzeugen scheinen sich dazu über Ostern in Biarritz versammelt zu haben. Den Vogel hat dann aber ein Motorradfahrer abgeschossen, der um zwei Uhr nachts mit geschätzten 120 Sachen an unserer Unterkunft vorbeigeschossen ist und dabei so einen Lärm entwickelt hat, dass uns die Vibration der Ohrenstopfen in unseren Gehörgängen geweckt hat. Bei geschlossenem Fenster! Das muss man erst mal schaffen.

Phantombild des nächtlichen Rasers © Michael Kneffel

Phantombild des nächtlichen Rasers © Michael Kneffel

Die Zweifel an der richtigen Wahl unseres Urlaubsortes verdichten sich fast zur Gewissheit, als wir am Ostersonntag bei der ersten Ortsbegehung in einem dichten Pulk von Spaniern und im Tempo einer Fronleichnamsprozession über die berühmte Strandpromenade des Ortes geschoben werden. Die spanischen Männer tragen immer noch Trainingsanzüge, einige ihrer Frauen aber haben die Frottee-Hausanzüge gegen kurze, dünne, vorzugsweise rote Kleidchen und Pumps mit mindestens 10 Zentimeter hohen Absätzen getauscht.  Am Ostersonntagmorgen. Bei eisigem Wind. Dazu haben manche von ihnen Makeup aufgetragen, als wollten sie an einem Dragqueen-Wettbewerb teilnehmen. Beschallt werden wir von einer riesigen Lautsprecheranlage neben dem Casino, die mühelos selbst die Iberer und die neben der Promenade dicht an dicht entlangröhrenden Autos und Motorräder übertönt. Über Ostern werden vor der Promenade die französischen Surfmeisterschaften ausgetragen, und fachkundige Kommentatoren preisen zwischen wummernden Disco-Bässen die sportlichen Leistungen auf den Wellen.

Ostertrubel am Strand von Biarritz © Michael Kneffel

Ostertrubel am Strand von Biarritz © Michael Kneffel

Wir fliehen Richtung Ortskern und landen schließlich an der Markthalle oben in der Stadt, wo sich eine ganz andere Szene versammelt hat. Frauen jenseits der 50, mindestens einmal zuviel geliftet und im Look ihrer Töchter, und ihre gleichaltrigen männlichen Begleiter in zu engen Lederjäckchen drängen sich zwischen der Halle und den Bars und Restaurants auf der anderen Straßenseite. Mit Weißwein- und Champagnergläsern in der Hand werden hier gute Laune und Reichtum demonstriert. Wir haben die Insassen der  Pariser Luxuskarrossen mit den lärmenden Auspuffanlagen gefunden, hätten darauf aber auch gut verzichten können und schwören uns innerlich, in diese Gegend der Stadt nie wieder einen Fuß zu setzen. Wo sind wir hier bloß hingeraten? Erste Gedanken an sofortige Abreise keimen in uns auf.

Gedämpft wird dieser Impuls allerdings von der Schönheit unzähliger Gebäude in dieser Stadt. Wir wissen oft gar nicht, wo wir zuerst hinsehen sollen. Prächtige Stadtvillen überall. Der Hochadel Europas hat sich in Biarritz ab der Mitte des 19. Jahrhunderts architektonisch verewigt, nachdem Napoléon III. seiner Gemahlin Eugénie eine imposante Residenz in dem vorher unbedeutenden Fischerort errichten ließ. Das Gebäude thront über dem Strand am nördlichen Ende der Promenade und dient heute als Luxushotel. Mit dem Adel kam der internationale Jetset und festigte ein Jahrhundert lang das Image eines  mondänen Badeortes. Rund um die kaiserliche Residenz entstanden Sommerwohnsitze, erst noch im imperialen Stil, dann im verspielten Jugendstil und schließlich im klareren art déco. Biarritz ist ohne Zweifel eine schöne Stadt. Wenn nur nicht dieser Rummel und Lärm wären.

Strandvilla in Biarritz © Michael Kneffel

Strandvilla in Biarritz © Michael Kneffel

Auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen landen wir schließlich im Zentrum der Stadt im proppevollen Café La Coupole, einer traditionellen Brasserie an der Place Georges Clemenceau, wo gerade ein Kellner einen weiblichen Gast abkanzelt. Die junge Frau hatte sich in einem Gemisch aus Spanisch und Englisch darüber beschwert, dass sie nach ihrer Meinung zu lange auf ihr Getränk hatte warten müssen. Offensichtlich sind wir nicht die Einzigen, denen die spanische Oster-Invasion auf die Nerven geht. Als der Kellner grimmig auf uns zusteuert, rechnen wir mit dem Schlimmsten, werden aber angenehm überrascht. Nachdem wir unsere Bestellung in enem einigermaßen flüssigen Französisch aufgegeben haben, wandelt sich seine Miene, und wir werden sehr freundlich bedient. In den folgenden Tagen wird das La Coupole zu einer festen Anlaufstelle für uns, vor allem zur Frühstückszeit, aber auch zu anderen Tageszeiten immer wieder gerne.

Vielleicht wäre es aber gar nicht mehr dazu gekommen, hätten nicht die Massen von spanischen und Pariser Ostertouristen nahezu schlagartig die Stadt am Ostermontag verlassen. Plötzlich war alles anders, und für uns begann eine schöne Zeit in einer überaus angenehmen Stadt, in der es sehr entspannt zugeht. (Fortsetzung folgt.)

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Mein Foto der Woche – Abendregen vor der baskischen Küste

Abendregen © Michael Kneffel

Abendregen © Michael Kneffel

Dunkle Wolken und feine Regenschleier vor der baskischen Küste südlich von Biarritz. Das Foto entstand in diesem Frühjahr an einem Abend kurz nach Ostern. Der Südwesten Frankreichs erlebte die erste Hitzewelle des Jahres, und am Strand von Biarritz konnten man zuschauen, wie sich vor den Pyrenäenausläufern in Spanien die Wolken ausregneten.

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Tanz die Sardine! – Karnevalsüberraschungen in Dünkirchen

Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

Wer bei „Karneval“ und „Strand“ nur an Rio denkt, kennt Dünkirchen nicht. Eine Stadt voller Überraschungen. Jedenfalls für uns, die wir nach einem interessanten Samstag im belgischen Ypern das Wochenende an der Küste Nordfrankreichs ausklingen lassen wollten. Erste Überraschung – für die Dünkirchen natürlich nicht verantwortlich war: 9. März und bei strahlendem Sonnenschein Temperaturen wie im Sommer. Über 20 Grad! Zweite Überraschung: Das neue Museum, das FRAC Nord-Pas de Calais, das uns angelockt hatte, öffnete am Sonntag erst am Nachmittag, um 14 Uhr.

das neue Museum FRAC Nord-Pas de Calais im Hafen von Dünkirchen Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

das neue Museum FRAC Nord-Pas de Calais im Hafen von Dünkirchen © Michael Kneffel

Als wir vormittags am Museum ankamen, war dort und in der gesamten Hafengegend kaum ein Mensch zu sehen. Obwohl das neue Museum für zeitgenössische Kunst schon im November letzten Jahres eröffnet worden war, wirkte es noch irgendwie unfertig, mitten in einem großen städtebaulichen Entwicklungsgebiet. Große und offensichtlich sehr interessante Dinge waren hier im Gange, keine Frage – nur nicht am Sonntagvormittag.

Bis 14 Uhr war noch reichlich Zeit, also machten wir uns auf, zurück in die Innenstadt. Dritte Überraschung: Auch die Innenstadt wirkte nahezu ausgestorben. Nur geglegentlich sahen wir irritierender Weise Menschen in Karnevalskostümen Richtung Strandpromenade laufen. Eine halbe Woche nach Aschermittwoch! Sehr katholisch wirkte Dünkirchen nicht auf uns. Oder stimmt es tatsächlich, dass die Ch´tis im Norden Frankreichs in allem etwas zurück hängen?

Museumsschiffe im Zentrum der Stadt © Michael Kneffel

Museumsschiffe im menschenleeren Zentrum der Stadt © Michael Kneffel

Nach einem kleinen Rundgang um den Innenhafen wurden wir doch neugierig und steuerten ebenfalls auf die Strandpromenade der Stadt im Stadtteil Malo zu. Vierte Überraschung unterwegs: In aller Ruhe schwamm ein Seehund vor einer Rampe im Hafen und wartete anscheinend darauf, dass sich die wenigen Schaulustigen wieder aus dem Staub machen.

Seehund im Innenhafen Dünkirchens  © Michael Kneffel

Seehund im Innenhafen Dünkirchens © Michael Kneffel

Gelegentlich vorbeiziehende Einheimische in ihren seltsamen Kostümen ignorierten das Tier völlig. Der Seehund schien hier nicht zum ersten Mal Siesta zu halten. Je näher wir dem Stadtteil Malo kamen, desto dichter wurde der Verkehr. Jeder freie Quadratmeter war zugeparkt und immer mehr Menschen strebten dem Strand zu. Die allermeisten von ihnen äußerst gut gelaunt und ziemlich schräg kostümiert. Unrasierte, heftig geschminkte Männer in schrillen Frauenkleidern dominierten die Szene.

wilde Kerle beim Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

wilde Kerle beim Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

Verspäteter Karneval oder vorgezogener Christopher Street Day? Daneben viele schwarze Männer in Baströckchen mit langen Fasanenfedern am Kopf. Political correct sah das nicht aus. Schien aber niemanden zu stören. Der Geräuschpegel stieg rapide mit der Nähe zum Wasser. Eine Musik zwischen Samba, Balkan-Brass und niederländischen Fan-Gesängen beim Eisschnelllauf.

schwarze Männer beim Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

schwarze Männer beim Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

In den Brasserien und Bars an der Promenade war kein Stuhl mehr frei. Ausgelassene Stimmung und ohrenbetäubender Lärm drinnen.

gute Stimmung und Höllenlärm in den Brasserien © Michael Kneffel

gute Stimmung und Höllenlärm in den Brasserien © Michael Kneffel

Vor den Restaurants elaborierte Choreografien und eindrucksvolle Sprechgesänge. Einer Gruppe war es besonders wichtig, möglichst x-beinig mit dem Hintern zu wackeln. Danach das Kommando: Tanz die Sardine! Pogo-ähnlich sprang und tanzte die Gruppe auf möglichst engem Raum vor den Restaurantfenstern herum. Hier waren keine Anfänger am Werk!

erst mit dem Hintern wackeln, dann der Sardinen-Tanz © Michael Kneffel

erst mit dem Hintern wackeln, dann der Sardinen-Tanz © Michael Kneffel

So derb und wild viele Gestalten auch aussahen, so fröhlich und friedlich war die Veranstaltung. Alle schienen viel Spaß an sich und an den anderen zu haben. Wer eine Pause brauchte, ging an den Strand und machte es sich im Sand bequem.

Karneval am Strand in Dünkirchen © Michael Kneffel

Karneval am Strand in Dünkirchen © Michael Kneffel

Wollten wir nicht ins Museum? Welches Museum? Vielleicht beim nächsten Mal. Denn das war garantiert nicht unser letzter Besuch in Dünkirchen.

Karneval am Strand in Dünkirchen © Michael Kneffel

Karneval am Strand in Dünkirchen © Michael Kneffel

Als wir am Nachmittag aufbrachen, hatte der offizielle Festumzug noch nicht einmal begonnen. Was wir erlebt haben, war erst das Aufwärmen.

wilde Kerle beim Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

wilde Kerle beim Karneval in Dünkirchen © Michael Kneffel

 

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Verschwommene Erinnerungen ans Finistère

Ein zufälliges Gespräch gestern über die Bretagne, der Beginn der Messe BOOT in Düsseldorf heute – aus der Erinnerung tauchen verschwommene Bilder auf. Es wird Zeit, mal wieder ans Ende der Welt zu fahren.

Segelschiffe im Hafen von Douarnenez © Michael Kneffel

Segelschiffe im Hafen von Douarnenez © Michael Kneffel

Frauen in bretonischer Tracht auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

Frauen in bretonischer Tracht auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

Haus am Hafen in Audierne © Michael Kneffel

Haus am Hafen in Audierne © Michael Kneffel

Tänzerinnen und Tänzer auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

Tänzerinnen und Tänzer auf einem Fest in Beuzec-Cap-Sizun © Michael Kneffel

altes Segelboot in Douarnenez © Michael Kneffel

altes Segelboot in Douarnenez © Michael Kneffel

Küste und Meer zwischen Granville und Avranches

Küste bei Granville am Abend © Michael Kneffel

Küste bei Granville am Abend © Michael Kneffel

So viele Fotos, die im Urlaub entstanden sind, verschwinden danach unverdient irgendwo in den Tiefen des Computers. Erst recht Aufnahmen, die irgendwo auf der Hin- oder Rückfahrt aufgenommen wurden und in unserem Kopf gar nicht richtig mit dem Urlaub verbunden sind. Während ich gerade aktuelle Fotos von der Ruhrtriennale bearbeite, bin ich zufällig wieder auf diese beiden gestoßen, die ich in einer kurzen Pause auf dem Weg in die Bretagne gemacht habe. Wir sind dabei nicht etwa am Mittelmeer vorbeigekommen, sondern haben am frühen Abend zwischen Granville und Avranche in der Normandie Halt gemacht und auf die Bucht des Mont Saint Michel geguckt.

in der Bucht des Mont Saint Michel  © Michael Kneffel

in der Bucht des Mont Saint Michel © Michael Kneffel

Vor und nach dem Sturm

Innerhalb kürzester Zeit kann an der Küste der Bretagne das Wetter umschlagen – auch im Hochsommer. Von strahlendem Sonnenschein zu Weltuntergang. Schaum fliegt vom aufgepeitschten Meer hoch bis auf die Klippen oder sammelt sich als Teppich an den Stränden. Wenn der Sturm losbricht, geht niemand mehr freiwillig ins Freie. Aber die Minuten davor und danach sind großartig.

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel

Côte Sauvage © Michael Kneffel