Die Küste der Picardie 4 – Vogeljagd und Vogelschutz in der Bucht der Somme

Mitten in meinen Tiefschlaf knallt und knattert es wie das Silvesterfeuerwerk am Brandenburger Tor. Der Lärm ist so infernalisch, dass eine Instanz in meinem Hirn beschließt, ihn für den Bestandteil eines Traums zu halten. Wie in Jaques Tatis Film „Die Ferien des Monsieur Hulot“ sehe ich eine kleine Strandbude vor meinem geistigen Auge, die in tiefer Nacht fast zu explodieren scheint. Jemand hat versehentlich das darin für den nächsten Abend gelagerte Feuerwerk entzündet. Diese Vorstellung bereitet mir großes Vergnügen, bis mir allmählich klar wird, dass ich gar nicht träume und dass der Höllenlärm echt ist. Ich werde langsam wach und versuche, mich zu orientieren. Ich liege im Bett einer Ferienwohnung in Le Crotoy an der Bucht der Somme. Es ist Sommer, und draußen ist es noch nicht ganz hell. Was zum Teufel soll also dieser Radau? Und dann sickert mir allmählich eine kleine Information ins Bewusstsein, die ich in den Tagen vorher offensichtlich verdrängt hatte: 1. August, Beginn der Jagdsaison. Seit sechs Uhr in der Früh ballern Jäger in der Bucht was das Zeug hält, und ich kann mir kaum vorstellen, dass auch nur ein Vogel der Gegend das Trommelfeuer überleben wird. Später am Tag stelle ich fest, dass dies zum Glück ziemlich vielen gelungen ist. Möglichweise nur deshalb, weil nicht wenige Jäger schon am frühen Morgen große Mengen Alkoholisches in sich hinein gegossen haben. Die Parkplätze am Rand der Bucht sind mit leeren Flaschen und Bierdosen vollgemüllt.

Spaziergänger bei Ebbe in der Bucht der Somme (c) Michael Kneffel

Spaziergänger bei Ebbe in der Bucht der Somme (c) Michael Kneffel

Dabei kann es hier so schön sein. Seit wir zum ersten Mal an einem windstillen Abend von Le Crotoy aus bei Ebbe weit in die Bucht der Somme hinausgelaufen sind, übt dieses Fleckchen Frankreich eine fast schon magische Anziehungskraft auf uns aus. Auf zehn Kilometern Länge mündet die Somme nach ihrer langen Reise durch die Picardie von Südost nach Nordwest in den Ärmelkanal und hat einen weitläufigen Trichter aus Salzwiesen und Schlickgebieten geschaffen, die bei jeder Flut gewässert werden. Ein großer Teil des Gebietes steht seit 1994 unter Naturschutz und bietet als Réserve naturelle de la baie de Somme Lebensraum für über 300 Vogelarten. Viele Zugvögel machen hier Zwischenstation auf ihren langen Reisen von Kontinent zu Kontinent. Im äußersten Norden der Bucht  liegt der Parc du Marquenterre, eines der bekanntesten Vogelschutzgebiete Frankreichs. Es umfasst 250 ha Fläche. Weit draußen im Mündungsgebiet leben seit einigen Jahren wieder Seehunde und Kegelrobben, die sich von Ausflugsschiffen leicht beobachten lassen.

Krickente im Vogelpark von Marquenterre (c) Michael Kneffel

Ornithologe mit Krickente im Vogelpark von Marquenterre (c) Michael Kneffel

Dass Naturschutz und exzessive Jagd so nah beieinander liegen können, hat seine Wurzeln in der Französischen Revolution. Damals wurde das Jagdprivileg des Adels abgeschafft, und jeder Bürger durfte fortan mit der Flinte bewaffnet auf die Jagd gehen. Dieses Recht gilt auch heute noch als nahezu unantastbar und wird von den ca. 1,5 Millionen Jägern und ihren einflussreichen Vereinigungen mit allen Mitteln, nicht immer sauberen, verteidigt. Jeder, der in Frankreich die politische Macht anstrebt, vermeidet es, sich mit dieser Gruppe ernsthaft anzulegen.

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Die Küste der Picardie 3 – entlang der Steilküste von Mers-les-Bain nach Bois-de-Cise

das Meer bei Mers-les-Bains im Winter (c) Michael Kneffel

Es ist kalt. Es ist  windig. Und es ist wunderbar. Wir stehen Ende Dezember hoch über dem Meer und schauen in ein konturloses Grau-Türkis, zu dem sich Wolken und Wasser verbunden haben. Nicht auszuschließen, dass wir in den nächsten Stunden noch Regen abbekommen werden. Aber egal. Eine der schönsten Unternehmungen an der Küste der Picardie und ein absolutes Muss bei jedem unserer Besuche ist die Wanderung von Mers-les-Bains nach Bois-de-Cise. Bei fast jedem Wetter.

Für die knapp vier Kilometer sollte man viel Zeit einplanen, zum einen wegen etlicher Höhenmeter, die zu überwinden sind, mitunter auf ziemlich steilen Wiesen, zum anderen wegen der grandiosen Aussicht, die einen immer wieder anhalten und einfach nur schauen lässt.

Steilküste zwischen Mers-les-Bains und Bois-de-Cise (c) Michael Kneffel

Beginnend an der Statue „Notre Dame de la Falaise“, die hoch oberhalb von Mers-les-Bains steht, führt ein spektakulärer Fußweg immer am Rand der Klippen entlang nach Bois-de-Cise.

Nur wenige Meter neben dem Fußweg geht es an manchen Stellen bis zu 100 Meter senkrecht abwärts. In den Kreidefelsen leben jede Menge Seevögel, die sich hier gut beobachten lassen und ihrerseits auch gern ein Auge auf die Wanderer werfen. Das Meer unterhalb der Felsen leuchtet vom ständig abbröckelnden und sich auflösenden hellen Kalkstein in einem fast unwirklich schönen Blau-Grün. Auf der anderen Seite des Weges erstrecken sich im Sommer anfangs große Getreidefelder, später satte grüne Weiden. Ab und zu muss ein Zaun an vorbereiteten Über- oder Durchgängen überwunden werden, und gelegentlich muss man eine Herde gutmütiger Rindviecher entweder durchqueren oder weitläufig umgehen – je nach Mentalität und Mut.

Villen in Bois-de-Cise (c) Michael Kneffel

Bois-de-Cise wurde ebenso wie Mers-les-Bains auf dem Reißbrett als Sommerfrische geplant und ab 1898 in relativ kurzer Zeit in einem bewaldeten, langen Tal erbaut, das sich zum Meer öffnet. Bis heute ist Bois-de-Cise eher eine Feriensiedlung, bestehend aus repräsentativen Belle-Époque-Villen, als ein lebendiger Ort mit entsprechender Infrastruktur. Außerhalb der Hauptsaison begegnet man hier nur wenigen Menschen, und es empfiehlt sich, ausreichend Verpflegung und Wasser für die Wanderung einzupacken. In den Hauptferienmonaten hat dagegen auch das Restaurant des Ortes geöffnet und gelegentlich findet ein Flohmarkt oder ein kleines Fest im Freien statt.

(Fortsetzung folgt.)

Die Küste der Picardie – eine Küste für Entdecker

Steilküste bei Mers-les-Bains (c) Michael Kneffel

Auf dem Weg zur Küste der Picardie im Frühjahr: Dicke weiße Wolken mit grauen Bäuchen vor einem hohen blauen Himmel, darunter eine weite, sanft gewellte Landschaft mit blühenden Rapsfeldern. Ein Bauer betrachtet versunken ein Fahrrad, das an einer Hauswand lehnt. Eine alte Frau schneidet Löwenzahn am Straßenrand. Mehr scheint mittags nicht los zu sein in der Picardie. Eine Landschaft wie im Dornröschenschlaf. Orte, die in kaum einem Reiseführer vorkommen. Weite, Stille, Unaufgeregtheit. Schon bevor wir das Meer sehen, stellt sich Entspannung ein.

In den letzten Jahren hat sich die Küste der Picardie zu einem unserer Lieblingsreiseziele in Frankreich entwickelt. 500 Km, keine ganze Tagesreise, trennen den 70 Kilometer langen Küstenstreifen am Ärmelkanal vom Ruhrgebiet. Zwischen den Badeorten Mers-les Bains und Fort-Mahon-Plage gibt es Landschaften zu entdecken, die unterschiedlicher kaum sein können: eine Steilküste mit imposanten Kreideklippen im Süden, scheinbar endlose Sandstrände hinter weitläufigen Dünen im Norden und dazwischen die Bucht der Somme, eine der schönsten Buchten der Welt, wie enthusiastische Zeitgenossen vor Ort behaupten.

in der Bucht der Somme (c) Michael Kneffel

In diesem Landstrich, um den die großen Touristenströme aus Deutschland und den Beneluxländern einen Bogen machen, hat sich vieles von dem gehalten, was wir an Frankreich lieben und was in anderen französischen Regionen mehr und mehr verschwindet: authentisches Alltagsleben anstelle einer folkloristischen Kulisse für wenige Urlaubswochen, unverbrauchte Landschaften anstelle von touristischen „Hotspots“, die von wuchernden Gewerbegebieten eingekreist werden und im Verkehr ersticken, unaufdringliche Herzlichkeit anstelle von professioneller Freundlichkeit, die vor allem auf die Portemonnaies der Gäste zielt. Wer das „alte“, „typische“ Frankreich sucht, wird heute im hohen Norden leichter fündig als in den beliebten Feriengebieten im Süden und kann hier viele positive Überraschungen erleben.

(Fortsetzung folgt.)

weiter Strand bei Quend-Plage-les-Pins (c) Michael Kneffel

Zwischen Pierrefonds und Compiègne – 3. Teil

im Schlosspark von Compiègne (c) Michael Kneffel

Das am anderen Ende des großen Waldgebietes liegende Compiègne haben wir bei dem sehr instabilen Wetter dann doch lieber mit dem Auto als mit dem Rad besucht, und zwar gleich mehrmals. In der hübschen und lebendigen Kleinstadt mit vielen Verwaltungseinrichtungen und großem Theater hat uns besonders das Schloss angezogen. Von seiner rückwärtigen Terrasse führt die 4,5 Kilometer lange schnurgerade Allée des Beaux Monts durch Garten, Park und Wald bis zu einem Aussichtshügel, dem Ziel- und Wendepunkt vieler Spaziergänger und Jogger. Auf den weiten Wiesen des Parks lassen sich bei schönem Wetter nicht wenige Bürger der Stadt nieder und genießen die Natur.

Über das schöne Senlis führte unser weitester Ausflug zum rund 50 Kilometer entfernten Schloss von Chantilly, das mit dem Museum Condé die größte Sammlung alter Gemälde außerhalb des Louvre beherbergt.

Musée Condé im Schloss Chantilly (c) Michael Kneffel

Fast noch eindrucksvoller als das Schloss selbst sind die Pferdeställe seines Reitgestüts aus dem Jahr 1719, die größten und prächtigsten der Welt – auch olfaktorisch ein umwerfendes Erlebnis. Besser hat es uns dann doch im Restaurant des Schlosses gefallen, das in der alten Schlossküche untergebracht ist. Hier soll 1671 Francois Vatel, Haushofmeister und Koch des Prinzen von Condé, die berühmte Crème Chantilly erfunden haben. Alle Gerichte im Restaurant sollen nach Original-Rezepten Vatels zubereitet werden, der zu den bedeutendsten Küchenmeistern seiner Zeit zählte. Kann sein, dass heute noch seine Rezepte verwendet werden, dann aber von weniger begnadeten Köchen. Unser Essen war eher mittelmäßig und konnte mit dem historischen Ambiente nicht mithalten.

Abteiruine in Soissons (c) Michael Kneffel

Von Besuchen des östlich von Pierrefonds gelegenen Soissons wird in vielen Reiseführern zwischen den Zeilen eher abgeraten. Diese uralte und für die Geschichte Frankreichs wichtige Stadt lag im ersten Weltkrieg 80 Tage lang auf der heftig umkämpften Frontlinie. Dabei blieb kaum ein Stein auf dem anderen. Im Zuge des Wiederaufbaus hat sich um Soissons herum eine Menge Industrie und Gewerbe niedergelassen, was den Tourismus auch nicht gerade fördert. Einen Besuch wert sind jedoch allemal die Ruine der Abteikirche Saint-Jean-des-Vignes und das benachbarte Museum.

Zwischen Pierrefonds und Compiègne – 2. Teil

Aussichtspunkt im Wald von Compiègne (c) Michael Kneffel

Pierrefonds liegt am östlichen Rand des Walds von Compiègne, des drittgrößten Waldgebiets Frankreichs, ca. 80 Kilometer nördlich von Paris. Seit Louis XIV gibt es hier ein ausgedehntes Waldwanderwegenetz. Schnurgerade Wege durchziehen den wildreichen Mischwald. Wo sie zusammentreffen, weisen seit 1825 Schilder an hohen weißen Pfeilern den Weg. Verlaufen kann man sich hier kaum. Einige dieser Wege sind auch mit dem Rad befahrbar. Aber auch wer sich gerne etwas abenteuerlicher auf Trampelpfaden, kaum breiter als Wildwechsel, durch dichtes Unterholz und mannshohe Farne schlägt, kommt hier auf seine Kosten.

Wanderweg im Wald (c) Michael Kneffel

In den letzten Jahren sind asphaltierte Radstrecken dazu gekommen, nicht zuletzt ein etwa 26 Kilometer langer Radrundweg, der Pierrefonds und Compiègne ohne nennenswerte Steigungen verbindet und auch bei Skatern sehr beliebt ist. Im Wald und an seinen Rändern liegen malerische Dörfer, in deren Natursteinhäusern mit den typischen treppenartigen Giebelkanten nicht selten betuchte Pariser ihre Wochenenden verbringen. Umgeben ist der Wald im Norden, Osten und Süden von riesigen landwirtschaftlich genutzten Flächen, auf denen meistens Getreide angebaut wird. Im Sommer geben einem diese Felder ein Gefühl von Weite und Ruhe, wie es sich sonst nur am Meer einstellt.

Weizenfeld bei Retheuil (c) Michael Kneffel

Wer sich auch im Hochsommer gern bewegt, dabei aber der prallen Sonne und Hitze entgehen will, ist im Wald von Compiègne bestens aufgehoben. Das dachten wir uns jedenfalls, als wir unseren Urlaub planten. Nur gab es in diesem Sommer kaum Sonne und schon gar keine Hitze, dafür Regen wie aus Eimern und allenfalls herbstliche Temperaturen. An unserem kältesten Urlaubstag zeigte das Thermometer nie mehr als 12 Grad. Und das Mitte Juli!

In der entsprechenden Kleidung machten wir uns trotzdem täglich auf den Weg, anfangs zu Fuß, später als das Wetter etwas besser wurde, meistens auf dem Rad. In den tiefen Wald schienen bei dem miserablen Wetter nur selten Menschen zu kommen, so dass sich ausgehungerte Bremsen immer gleich in großen Mengen auf uns stürzten, was das Wandervergnügen etwas beeinträchtigte. Nach der ersten Woche waren wir aus gegebenem Anlass auch im Besitz eines kleinen Instruments, mit dem man Zecken unfallfrei aus der Haut drehen kann.

altes Tor in Saint-Jean-aux-Bois (c) Michael Kneffel

Unser Lieblingsziel in der näheren Umgebung war mitten im Wald das Dorf Saint-Jean-aux-Bois, dessen Kern eine ehemalige Benedektiner-Abtei bildet, um die herum sich viele schöne alte und sehr gepflegte Natursteinhäuser gruppieren. Große Hoffnungen hatten wir hier in das rustikale Restaurant „La Fontaine St. Jean“ und seine traditionelle regionale Küche gesetzt, das ich auf meiner Fahrradtour im Mai kennen gelernt und in guter Erinnerung behalten habe. Leider schloss es kurz nach unserer Ankunft für die Sommerferien. Wer es etwas feiner möchte, hat im Ort  auch noch die „Auberge a la Bonne Idee“ zur Auswahl.

Le Grand Marechal in Rethondes (c) Michael Kneffel

Besonders gefallen haben uns noch die Dörfer La Brèvière, Vieux-Moulin und außerhalb des Waldes Chelles, Saint-Etienne-Roilaye, Saint-Crèpin-aux-Bois und Rethondes an der Aisne.

Das Herz von Rethondes schlägt im „Le Grand Marechal“, wo man übernachten, essen, einkaufen, Fahrräder ausleihen und sich bei sehr freundlichen Menschen einfach nur wohl fühlen kann. Gehobene Küche bietet im selben Ort der Ein-Stern-Koch Alain Blot. Die Speisekarte war vielversprechend, die Preise überraschend zivil. In unserem Radfahrer-Outfit wären wir dort aber etwas fehl am Platz gewesen.

Von hier ist es auch nicht mehr weit bis zu dem berühmten Eisenbahnwaggon, in dem 1918 und 1940 die Waffenstillstandsabkommen zwischen Frankreich und Deutschland unterzeichnet wurden. Das kleine Museum, in dem der Waggon verwahrt wird, scheint leider in der zentralen Museumsverwaltung Frankreichs keine Fürsprecher zu haben.  (Fortsetzung folgt.)

das Museum zu den Waffenstillstandsabkommen (c) Michael Kneffel

Zwischen Pierrefonds und Compiègne

Pierrefonds mit gleichnamigem Chateau (c) Michael Kneffel

Immer auf der Suche nach dem schönen, alten, „typischen“ Frankreich sind wir in diesem Sommer einmal mehr in der Picardie im Norden Frankreichs fündig geworden. Für zwei Wochen haben wir uns in einem netten Ferienhaus in Retheuil einquartiert, um von dort aus den Wald von Compiègne und die in ihm gelegenen kleinen Orte zu erkunden. Im winzigen Retheuil selbst gab es nicht viel zu sehen, so dass das benachbarte Pierrefonds mit seinem eindrucksvollen Schloss unser eigentliches Zuhause wurde, wo wir unsere Ausflüge starteten und/oder beendeten. Das Schloss von Pierrefonds ist in ganz Frankreich bekannt und beliebt, weil es schon oft die Kulisse für Mantel-und-Degen-Filme bildete. Der Strom von Reisebussen, die ständig neue Besuchergruppen in das Schloss und den Ort bringen, scheint nie abzureißen.

Innenhof des Schlosses Pierrefonds (c) Michael Kneffel

Was von außen wie eine trutzige und wehrhafte Ritterburg aus dem Mittelalter erscheint, ist in Wirklichkeit noch nicht sehr alt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Schloss nach den Plänen von Eugène Viollet-le-Duc, der u. a. auch die Restaurierung der Kathedrale Notre Dame in Paris leitete, mit viel Liebe zum Detail auf den Ruinen einer mittelalterlichen Anlage „rekonstruiert“.  Viollet-le-Duc besaß offensichtlich eine Menge Humor und interpretierte alte Baupläne ziemlich frei, was ihm von Zeitgenossen auch schon mal die Bezeichnung „Restaurierungs-Vandale“ eintrug. Eine Besichtigung des Schlosses lohnt sich trotzdem, vielleicht auch gerade deswegen.  Dort wo mittelalterliche Burgen mit Verliesen und Folterkammern aufwarten, überraschen die Kellerräume von Pierrefonds mit einer eindrucksvollen Multi-Media-Installation. Zwischen den Statuen und Grabplatten zahlreicher berühmter Franzosen aus vielen Jahrhunderten und allen politischen Lagern flüstern Schauspielerstimmen berühmte Passagen aus deren Schriften und Reden, so als würden diese alten Herrschaften auch heute noch für ihre Werte und Überzeugungen kämpfen.

in Pierrefonds (c) Michael Kneffel

Erstaunlicherweise leidet das Leben im Ort nicht unter dem Touristenandrang. Im Gegenteil. Der Tourismus trägt ganz erheblich dazu bei, dass sich in Pierrefonds alle Einrichtungen halten, die das Leben dort angenehm machen: Hotels, Gastronomie, Lebensmittelgeschäfte usw. Neben dem „Café Restaurant du Commerce“, einer traditionellen Mischung aus Restaurant, Brasserie, Bistrot, Café, Bar, Tabakladen und Wettannahme gibt es zwei ausgezeichnete Boulangerien / Patisserien. Uns hat es besonders „Vanille & Chocolat“ angetan, dessen immer krummen Baguettes einfach sensationell sind. Ein Charcutier-Traiteur mit Rotisserie und zwei kleine Lebensmittelgeschäfte sichern mehr als die Grundversorgung.

Zu unserem Lieblingsplatz in Pierrefonds wurde schon bald eine Bank in einem Gartenlokal direkt unterhalb des Schlosses, das wunderbar improvisiert wirkt, an seinen Eingängen mit Crepes, Eis und Zuckerwatte wirbt und von einem älteren Ehepaar betrieben wird. Immer im Laufschritt wuseln die beiden zwischen den Tischen und Bänken umher, finden aber trotzdem für alle Gäste ein freundliches Wort und lachen gern mit ihnen. Insbesondere Kinder, die gerade das Schloss besichtigt haben und ihre neuen  Holzschwerter und Ritterfiguren präsentieren, fühlen sich von diesem Lokal angezogen, nicht zuletzt wegen des alten Karussells in der hintersten Ecke.

unser Lieblingsplatz in Pierrefonds (c) Michael Kneffel

(Fortsetzung folgt.)

Mit dem Rad von Essen nach Südfrankreich – Tag 8

08. Tag, Sonntag, 15.05.2011, Crepy-en-Valois – Saint-Germain-lès-Corbeil, 110 Km, 9:00-19:00 Uhr

Der Tag beginnt mit einem Hotelfrühstück, dem die Croissants und das Baguette fehlen. Der Bäcker hat noch nicht geliefert . Ich halte mich an Zwieback und Obst. Auf der Straße ist es wieder sehr windig und kühl. Als es auch noch zu regnen anfängt, habe ich alles an, was warm und trocken halten kann. Über Ormoy-Villers, wo ich etwas Obst kaufe, Nanteuil-le-Haudouin, Lagny-le-Sec, St.-Mard und St.-Mesmes nähere ich mich Paris unter einer endlosen Prozession von Fliegern, die von Osten her den Flughafen Charles-De-Gaulle ansteuern. Über mir sehe ich immer mindestens drei Maschinen am Himmel. Die flache Landschaft wird beherrscht von Getreide- und Maisfeldern. Die Dörfer dazwischen wirken menschenleer. Ich kann noch erkennen, wo es früher mal Geschäfte und Cafés gegeben hat.

In Gressy erreiche ich endlich den Canal de l´Ourcq, dessen Uferweg dafür gerühmt wird, Radfahrer schnell und komfortabel durch die nicht immer attraktiven Vorstädte in´s Zentrum von Paris zu bringen. Die ersten der über 20 Km Kanaluferweg fangen gut an. Zwei Spuren, glatter Asphalt. Eine Menge Radfahrer und Skater sind unterwegs. Nach wenigen Km lässt die Qualität des Weges aber kräftig nach, und er wird auf langen Abschnitten zur Marterstrecke für Rad und Fahrer. Kurzzeitig führt der Weg vom Kanalufer weg und durch ein Park- und Waldgebiet. Schilder und Markierungen sind hier Mangelware. Je näher ich dem Stadtzentrum komme, desto weniger andere Radfahrer sind zu sehen. Das Grün verliert sich, Gewerbeflächen und Brachen wechseln sich ab, und wenn ich Menschen sehe, sind sie dunkelhäutig und gehören nicht zu den Gewinnern der gesellschaftlichen Entwicklung in Frankreich. Am Abend möchte ich hier nicht unbedingt durchkommen. Einige Km vor dem Ende des Weges im Parc de la Vilette warnen mich Baustellenhinweise und Umleitungsschilder, dass es mit meinem Uferweg bald vorbei sein wird, da stehe ich auch schon zwischen Bauzäunen im Niemandsland. Keine weiterführenden Hinweise weit und breit. Ich schiebe über Baustellen, zwänge mich durch Absperrungen, konkurriere mit versprengten Fußgängern um schmalste Wege zwischen Metallzäunen und stehe plötzlich vor einer Treppe, die zur Metro hinunter führt und so riecht, als würde sie schon länger als öffentliches WC genutzt. Ich quetsche mich daran vorbei und stehe nach einigen Metern tatsächlich auf einer belebten Pariser Straße in der Nähe des Parks. Von hier bis zum Canal St. Martin, der mich nach Süden fast bis zur Seine bringen soll, ist nur noch ein kleiner Orientierungs- und Hindernisparcours zu überwinden, und schon erreiche ich den breiten Radweg, der den Kanal begleitet. Da am Canal sonntags Märkte aller Art abgehalten werden, ist dieser Weg zunächst nahezu lückenlos mit den Lieferwagen der Markthändler vollgestellt. Erst nach einigen Kilometern kommen Straßenabschnitte, die am Wochenende Fußgängern, Radfahrern und Skatern vorbehalten sind. Es ist inzwischen wieder sonnig und trocken, so dass ich mir einen Tisch vor dem Restaurant „L´Atmosphère“ suche, wo ich mir zur Feier des Tages einen großen Salat Nicoise und einen Weißwein bestelle. Der Wind ist allerdings immer noch so kräftig, dass er mir fast den Salat vom Teller bläst.

Beweisfoto. Ich war in Paris. (c) Michael Kneffel

Nach der späten Mittagspause möchte ich die Stadt so schnell wie möglich wieder verlassen. Über die Place de la Bastille fahre ich durch dichten Verkehr bis zur Seine und passe mich unterwegs dem offensiven Fahrstil der einheimischen Radler an, die in beachtlicher Zahl vor allem auf Mieträdern unterwegs sind. Auf dem südlichen Seine-Ufer schlage ich den Kurs Südost ein und komme besser voran als gedacht, zunächst noch auf Radwegen, später dann auf der Straße. Der Pariser Glanz verflüchtigt sich bald. Die Gegend wird immer schäbiger und staubiger. An Gewerbegebieten und Verladeeinrichtungen vorbei folge ich der Seine bis Choisy-le-Roi, wechsle auf das andere Ufer und fahre auf Hauptstraßen weiter bis Montgeron. Hier ist die Straße für ein Fest gesperrt. Auf Nebenstraßen gelange ich endlich in den Foret Domaniale de Sénart, ein Waldgebiet, das mir anzeigt, dass ich die Metropole hinter mir gelassen habe. Mit mir zusammen genießen viele Spaziergänger, Radler und Skater den späten Sonntagnachmittag im Grünen. Mein Hinterteil signalisiert allerdings, dass ich mir allmählich eine Bleibe für die Nacht suchen muss. Campingplätze habe ich bei meiner Vorbereitung auf die Tour in dieser Gegend keine entdeckt. Es läuft also wieder auf eine Hotelübernachtung hinaus. In Tigery entdecke ich an der Straße einen Hinweis auf ein Hotel, das allerdings komplett ausgebucht ist. Ich werde weiter geschickt nach Saint-Germain-lès-Corbeil und finde dort schließlich ein Etap-Hotel neben der Autobahn. Ich zahle noch weniger als am Vorabend, dafür ist das Zimmer aber auch deprimierend. Dass ich wieder bei McDonalds essen muss, hebt meine Stimmung auch nicht gerade.

Mit dem Rad von Essen nach Südfrankreich – Tag 7

07. Tag, Samstag, 14.05.2011, La Fère – Crepy-en-Valois, 91 Km, 9:30-18:00 Uhr

die Aisnes bei Rethondes, (c) Michael Kneffel

Der Himmel am Morgen ist grau und sieht nach Regen aus. Es bleibt trocken, ist zunächst kühl, wird später am Tag aber wieder sonnig und warm . Durch das ziemlich hässliche Tergnier fahre ich nach Chauny, das mir wesentlich besser gefällt. Dort finde ich einen guten Fahrradladen und freundliche Menschen, die mir meine inzwischen etwas weichen Reifen mit einer vernünftigen Standpumpe aufpumpen. Mit meiner Handpumpe habe ich einfach nichts rein bekommen in die Reifen. Der Wind scheint etwas auf Nordwest zu drehen. Das wäre einfach zu schön. Nicht mehr den ganzen Tag frontal gegen den Wind strampeln müssen. Über Manicamp, Brétigny, Pontoise-lès-Noyon und Carlepont erreiche ich den schönen Wald von Compiègne mit seinen schnurgeraden Forststraßen. Rethondes an der Aisnes gefällt mir besonders gut. Frankreich wie im Bilderbuch. Impressionisten-Land. Die alte Brasserie „Le Grand Marechal“ hat es mir angetan. Hier würde ich gern mal Station machen. Jetzt ist es mir dafür allerdings noch zu früh am Tag. Das Dorf bereitet sich für ein Fest vor.

„Le Grand Marechal“, (c) Michael Kneffel

Bis Paris ist es nicht mehr weit. Gutsituierte Bürger aus der Hauptstadt  scheinen hier in den Dörfern ihre Wochenenden zu verbringen und kleine, aber sehr feine Häuser zu besitzen. Auf die Infrastruktur wirkt sich das spürbar aus. Es gibt plötzlich wieder Geschäfte, Cafés und Restaurants, die ich in den letzten Tagen meist vergeblich gesucht habe. Das Postkartendorf St.-Jean-aux-Bois, das ich als nächstes erreiche, scheint ganz in der Hand von Wochenendtouristen zu sein.  Wer hier wohnt, hat Geld, aber nicht unbedingt Kenntnis der Gegend, wie ich bei meinen Fragen nach dem richtigen Weg feststelle. Beim Verlassen des Waldes muss ich unerwartet eine lange und üble Steigung nehmen.

Campingplätze sind in dieser Gegend Fehlanzeige, aber bei einer Pause habe ich den Hinweis auf ein einfaches Hotel in Crépy-en-Valois erhalten. Der Ort, den ich am späten Nachmittag erreiche, macht einen sehr lebendigen Eindruck, am Ortsrand beeindrucken mich die ersten reifen Kirschen des Jahres. Leider liegt das Hotel „Akena“ in einem Gewerbegebiet weit außerhalb, zwischen Netto-Riesensupermarkt und Tankstelle. Bis ich meine Sachen in dem schlichten Zimmer untergebracht, meine Sachen und mich gewaschen habe, ist es so spät, dass ich keine Lust mehr habe, weit bis in den Ort zu laufen. Ich esse schließlich zusammen mit der lauten Jugend des Ortes bei McDonalds in der Nähe des Hotels, für das ich 42 Euro bezahle, plus 6 Euro für das kommende Frühstück. Weil es vor dem Hotel keine Möglichkeit gibt, das Rad sicher festzumachen, kommt es mit auf´s Zimmer.

Sicher ist sicher. Mein Drahtesel im Hotelzimmer. (c) Michael Kneffel

Im Fernseher laufen den ganzen Abend Berichte über Dominique Strauss-Kahn und seine Festnahme in New York.

Bis hierhin bin ich nun in meiner ersten Woche schon gute 600 Km gefahren und bin trotzdem noch nicht in Paris. Das Zentrum der Hauptstadt, die ich gern am ruhigen Sonntagvormittag durchfahren hätte, liegt noch schätzungsweise 60 km weit weg. Soll ich am nächsten Tag noch einmal Station vor Paris machen? Dazu habe ich eigentlich keine Lust. Das würde auch eine weitere Hotel-Übernachtung bedeuten, da ich bis zur Stadtgrenze keine Campingplätze mehr gefunden habe. Soll ich in Paris auf Hotelsuche gehen? Vielleicht finde ich ja was am angesagten Canal St. Martin, der auf meiner Strecke durch die Metropole liegt.

Mit dem Fahrrad von Essen nach Südfrankreich – Tag 6

06. Tag, Freitag, 13.05.2011, Le Nouvion-en-Thiérache – La Fère, 68 km, 10:00-15:00 Uhr

Ich schlafe etwas länger als sonst und sitze erst um 10:00 Uhr wieder auf dem Rad. Es ist sonnig, kühl, windig und hügelig. Ab Vadencourt folge ich der Oise bzw. dem Canal de la Sambre à l´Oise in südwestlicher Richtung und damit weiterhin gegen den Wind. Zunächst fahre ich durch Bauernland mit kleinen Feldern, später werden die durch große Monokulturen abgelöst. Den Feldern ist deutlich anzusehen, dass es in den letzten Wochen viel zu wenig geregnet hat. Das Getreide sieht noch einigermaßen gesund aus, aber die Mais- und die Gemüsefelder befinden sich in einem traurigen Zustand. La Sécheresse, die Trockenheit,  wird zum Dauerthema der Regionalzeitungen und meiner kleinen Plaudereien mit Franzosen, die ich treffe. Was für das Fahrradfahren angenehm ist, entwickelt sich für die Landwirtschaft zum echten Problem.

Relativ früh mache ich in La Fère Schluss, weil der nächste Campingplatz auf meiner Karte erst viel später zu erreichen wäre. Mein Platz, am Rande eines Sportgeländes gelegen und vom Platzwart mit betreut, ist völlig leer, aber von den Einrichtungen her gut in Schuss. Als das Zelt steht,  meine Wäsche und ich gewaschen sind, mache ich mich zu Fuß auf den Weg in´s Zentrum des gar nicht mal so kleinen Ortes und finde ganz am Rande der Innenstadt ein Restaurant mit französischer Küche. Ich esse gut und viel, trinke zuviel Wein, freue mich über die nette Atmosphäre im Lokal, das sehr gut besucht ist und in dem eine Großfamilie etwas zu feiern hat. Drei Generationen an einem langen Tisch. Endlich fühle ich mich in Frankreich angekommen.

Auf meinem Campingplatz sind am Abend noch zwei Wohnmobile dazu gekommen.

Mit dem Rad von Essen nach Südfrankreich – Tag 5

05. Tag, Donnerstag, 12.05.2011, Labuissière – Le Nouvion-en-Thiérache (F), 89 km, 8:00-17:00 Uhr

Früh am Morgen, ungewaschen und ohne meine Wasserflaschen irgendwo auffüllen zu können, verlasse ich den Platz und folge schon bald wieder dem schönen Uferradweg. In Jeumont überschreite ich die Grenze nach Frankreich und nehme in einem der typischen kleinen Etablissements mit dem Titel Bar/Café/Tabac/PMU meinen Café au lait. Für die Croissants schickt mich der Besitzer, der sich als Kind einer Leipziger Mutter outet, in die Bäckerei drei Häuser weiter und ich registriere dankbar, dass er mich nicht auf den Supermarkt gegenüber verweist, wo es ebenfalls Gebackenes gibt. Croissant und Pain au Chocolat sind ausgezeichnet, ich fülle meine Wasserflaschen auf und beobachte danach noch eine Weile die Rubbel-Los-Sucht, der offenbar nicht wenige Einwohner Jeumonts verfallen sind. Getrunken wird in dieser Bar nicht viel, gerubbelt aber non-stop. Vor allem ältere Menschen legen nicht gerade wenig Geld auf die Theke in der Hoffnung auf das schnelle Glück. Wo immer ich in den folgenden Tagen auf einen Kaffee oder eine Orangina einkehre, spielen sich dieselben Szenen ab. Ein Land im Rubbel-Fieber.

Bis hinter Maubeuge ist mein Radweg in gutem Zustand und auch die Beschilderung ist in Ordnung. Danach verlieren sich beide irgendwo in der Landschaft. Ich fahre ab Hautmont Landstraße und bin froh, meine dicke Regenjacke anzuhaben, weil der Wind kühl und stramm von vorn kommt. Mit dem Abschied vom Ufer beginnen sofort die Steigungen. Ab Berlaimont finde ich dann aber doch wieder stille kleine Straßen, die in der Nähe der Sambre ziemlich flach verlaufen. An Maroilles vorbei und durch Landrecies gelange ich auf einer ruhigen Tagesetappe nach Boué, wo es zwei Campingplätze geben soll. Ich finde nicht mal einen und fahre weiter nach Le Nouvion-en-Thiérache. Das Städtchen macht einen lebendigen Eindruck, ich sehe mehrere Restaurants und freue mich auf ein gutes Abendessen. Der Campingplatz des Ortes, etwas außerhalb gelegen an einem kleinen See auf dem parkähnlichen Grundstück eines eindrucksvollen Herrenhauses ist weitestgehend leer, aber großartig. Die Übernachtung kostet trotzdem für den Radtouristen nur 3,21 Euro! Nach dem Zeltaufbau wasche ich meine Radkleidung, spüle den Staub vom Rad und gehe schließlich duschen. Hätte mich trotz des kühlen Vormittags besser eincremen sollen. Mein linkes Ohr, die linke Wade und die Handrücken sind reichlich rot.

Mit dem Rad erkunde ich kurz nach 20:00 Uhr den Ort und muss feststellen, dass alle Restaurants inzwischen geschlossen sind. Nur eine Stehpizzeria hat geöffnet. So groß ist der Hunger dann doch nicht. Zurück auf dem Campingplatz kann ich noch eine Dose Erdnüsse und zwei Dosen Fanta kaufen, die mein Abendessen werden. Allmählich entwickelt sich meine Fahrradtour zur Fastentour. Dabei bin ich gar nicht auf dem Pilgerweg! Im Gemeinschaftsraum des Platzes unterhalte ich mich mit einem niederländischen Paar in meinem Alter, das auf der „Van-Gogh-Route“ von Paris nach Amsterdam fährt und die eigene Route per GPS erfasst, um sie später anderen Radtouristen zu verkaufen.

In dieser Nacht singen mich die Kröten des Sees in den Schlaf und meine Sonnenbrände halten mich warm.